Nach unserem Grundverständnis kommt dem hohen Lebensalter, als „neuer“ biografischer Lebensphase, ein tiefer Sinn zu: Das hohe Alter fordert die Menschen nicht allein dazu heraus, ihr hinter sich liegendes Leben zu bewältigen, sondern auch ihre bleibenden geistigen Qualitäten - die Früchte ihres Lebens - herauszuarbeiten. Gerade durch die Mühen des Alters bilden sich wesentliche Fähigkeiten für die Zukunft.
Deren Entwicklung wollen wir durch die Gestaltung eines Lebensumfeldes begleiten, in dem die Individualität im Vordergrund steht. Altern verstehen wir angesichts abnehmender Körperkräfte und der daraus erwachsenden seelischen Krisen als intensiven Entwicklungsvorgang, der für den alten Menschen und die ganze Gesellschaft von Wert ist. So entwickeln etwa Pflegende praktische Fähigkeiten und innere Einstellungen (z.B. Achtsamkeit), die wesentlich für das Gelingen der kommenden „Gesellschaft des langen Lebens“ sein werden.
Der alte Mensch hingegen nimmt seine in der Pflegebedürftigkeit neu erworbenen Fähigkeiten mit über die Schwelle des Todes in eine geistige Welt. Im anthroposophischen Welt- und Menschenverständnis bilden sie damit – in Übereinstimmung mit vielen großen Weltreligionen – die Grundlage für ein erneutes Leben auf der Erde.
Vor diesem Hintergrund hat menschengemäße und zukunftsorientierte „Altenarbeit“ den Auftrag, den alten Menschen umfassend zu begleiten und sich sowohl der körperlichen als auch der seelisch-geistigen Anteile des Menschen bewusst zu sein.
Ziel unseres Handelns ist es deshalb, die Entwicklungsprozesse alter Menschen heilsam zu unterstützen. Die Methoden dieses Handelns ergeben sich aus unserem zugrunde liegenden ganzheitlichen Menschenbild, wie beispielsweise:
Die Pflege des physischen Leibes durch …
Die Gestaltung, Unterstützung und Betreuung des seelisch-geistigen Erlebens durch…
Fachverband für anthroposophische Alterskultur
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